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Vogel des Jahres 2011 - Der Gartenrotschwanz


Der Bestand des Gartenrotschwanzes in Deutschland wird auf 110.000 bis 160.000 Brutpaare geschätzt. Noch vor 30 Jahren war er etwa drei- bis viermal so hoch, wie die Verbände berichteten. Besonders im Westen Deutschlands sei er aus zahlreichen Dörfern und Kleinstädten verschwunden. "Immer weniger Gärten genügen heute noch seinen Ansprüchen", erklärte der NABU. Gartenrotschwänze brauchen Nisthöhlen, wie sie vor allem in alten Obstbäumen finden. 

Bundesweit gibt es nach Schätzungen der beiden Verbände höchstens noch 300.000 Hektar Streuobstwiesen. Damit nicht noch mehr verloren geht, müssten die Betreiber solcher Flächen faire Preise für ihr Obst erhalten. "Die Bewirtschaftung von Streuobstwiesen muss sich wieder lohnen", sagte der NABU-Vizepräsident Helmut Opitz. Als Insektenfresser lebt der Gartenrotschwanz nur im Sommerhalbjahr hier. Den Winter verbringt er in den afrikanischen Savannen südlich der Sahara. Weitaus bekannter und häufiger als der Gartenrotschwanz ist sein naher Verwandter, der schlichter gefärbte Hausrotschwanz.

Neben Obstwiesen sind strukturreiche Kleingartenanlagen mit altem Baumbestand zunehmend von Bedeutung. Hier findet der Gartenrotschwanz oftmals letzte Rückzugsräume. Zum Schutz des schlanken, etwa 14 Zentimeter großen Singvogels, fordern NABU und LBV auch ein Umdenken bei der Gestaltung von Gärten und Parks, denn der Gartenrotschwanz braucht abwechslungsreiche Landschaften. Auf sterile Rasenflächen, fremdländische Gehölze und den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln müsse zugunsten von natürlicher Vielfalt verzichtet werden. In passender Umgebung kann dem Gartenrotschwanz auch mit speziellen Nistkästen geholfen werden.